Radikale Bildung!

Der durch Corona bedingte Lockdown wirkt sich massiv auf das Bildungs- und Erziehungssystem aus. Im LINKS-TALK diskutierten Rubia Salgado, Rosa Bergmann, Ingo Bergmann und mosaik-Redakteur Ramin Taghian über die Herausforderungen, Chancen und Tendenzen radikaler Bildungspolitik als Antwort auf die Krise.

Ein Mitschnitt des LinksTalks vom 09. Mai 2020

Kinder, Jugendliche aber auch erwachsene Personen sind auf öffentliche Institutionen und soziale Netzwerke außerhalb der Familie angewiesen. Nicht alle Familien können in der gleichen Weise die Verantwortung für Sorge- und Bildungsarbeit übernehmen. Sei es durch beengnte Wohnverhältnisse oder den Mangel an Zeit, der auch in Zeiten von Home-Office bestehen bleibt. Zusätzlich dazu fehlen oftmals die entsprechenden finanziellen Mitteln, um sich die erforderliche technische Infrastruktur anzuschaffen, die aber für Heimunterricht notwendig ist.

Wie wirken sich also die Maßnahmen, Verbote und Ausgangsbeschränkungen auf Menschen aus, die auf solche Institutionen angewiesen sind? Welche Folgen ergeben sich daraus beispielsweise für Menschen, die in betreuten Wohnverhältnissen leben? Welche Bildungsangebote und Disziplinierungsmaßnahmen werden Arbeitslosen in der bevorstehenden Rezession erwarten? Was kann man diesen strukturellen Modellen entgegensetzen?

Welche Rolle und welche Funktion übernimmt hierbei einer kritische Bildung in Zeiten einer Krise, in der sich soziale wie politische Ungleichheiten und Ungerechtigkeiten verschärfen und fortschreiben? Welche Antworten liefert eine Pädagogik der Krise, die eben nicht zu alter oder neuen Normalität führen will, sondern die Macht, die Herrschaft und den Zwang von Normalität grundsätzlich in Frage stellt?

Radikale Antworten

Der LINKS-TALK „Radikale Bildungspolitik“ will in diesem Kontext über das Potential von „Bildung“ diskutieren und wie diese partizipativer gestaltet werden kann. Welche Möglichkeiten für Selbstorganisation und Demokratie gibt es in der Bildungslandschaft? Wozu soll Bildung überhaupt gut sein? Welche Forderungen kann LINKS in das Wahlprogramm für die anstehenden Wahlen in Wien aufstellen und aufnehmen?

Diese und weitere Fragen werden im LINKS-Talk von  Rubia Salgado, Rosa Bergmann, Ingo Bergmann und Ramin Taghian diskutiert.

Rubia Salgado arbeitet bei „Das Kollektiv“, einer Einrichtung für kritische Bildungs-, Beratungs- und Kulturarbeit von und für Migrant*innen.

Rosa Bergmann studierte Volkswirtschaft sowie Sozialwirtschaft und Soziale Arbeit in Wien. Sie war als Lehrerin in einer NMS in Wien Liesing tätig und hat 2019 mit Kolleg*innen die Vienna Hobby Lobby ins Leben gerufen, ein Projekt, das kostenlose Freizeitkurse für sozial benachteiligte Jugendliche anbietet.

Ingo Bergmann studierte Wirtschaft in Berlin sowie Kultur- und Politikwissenschaften in Bilbao. Seit 2017 unterrichtet er als Quereinsteiger an einer NMS in Wien Ottakring und ist derzeit Klassenvorstand einer ersten Klasse. Im September 2019 startete er ein Elternprojekt im Grätzl und spricht über den Ansatz zur Elternarbeit.

Ramin Taghian studierte Geschichte in Wien. Er arbeitet derzeit als Lehrer an einer Mittelschule in Wien Brigittenau. Er ist Teil der Redaktion des Mosaik-Blogs und ist in der LINKS-Bezirksgruppe in Penzing aktiv.

LINKS-Talk

Das Wahlprojekt LINKS hat sich übrigens Anfang dieses Jahres gegründet, um bei den Wiener Gemeinderatswahlen 2020 anzutreten. Darüber hinaus arbeitet LINKS an dem Aufbau einer neuen linken politischen Organisation in Österreich. Bei den wöchentlichen LINKS-Talks, die jeden Samstag stattfinden, werden Themen diskutiert, die für die Wien Wahl relevant sind um dabei aktuelle Forderungen für die Linke zu erarbeiten. Diese Diskussionen finden online statt und stehen allen interessierten Menschen offen. Links zu den jeweiligen Veranstaltungen finden sich unten. Außerdem können in Zukunft alle Ausgaben hier im Mosaik-Podcast nachgehört werden.

Der Schnitt und die Anmoderation für die heutige Ausgabe kommen von Raphael Deindl.

https://www.facebook.com/events/2712352525653430/

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