DAÖ: So lacht das Internet über die FPÖ-Abspaltung

Drei Wiener Gemeinderäte der FPÖ spalten sich ab. Sie gründen DAÖ, Die Allianz für Österreich – und das Internet explodiert. Gelacht wird über den Parteinamen, das Logo, das (potenzielle) Personal und vieles mehr. Teresa Petrik und Valentin Schwarz haben sich für euch auf die Suche nach den besten Schmähs gemacht.

Karl Baron, Dietrich Kops und Klaus Handler: Diese klingenden Namen werden in die Geschichte eingehen. Oder auch nicht. Für gute Unterhaltung haben die drei DAÖ-Gründer heute jedenfalls gesorgt.

Wenn’s einen vor Spannung zerreißt…

DAÖ: Der dümmste anzunehmende Parteiname

Das Parteikürzel DAÖ erinnert IT-affine Menschen an eine altbekannte Abkürzung: den DAU oder „dümmsten anzunehmenden User“, den sich jede Programmiererin stets vor Augen halten sollte.

Auch ein entsprechender Twitter-Account war blitzschnell da.

https://twitter.com/daoe_at/status/1205081705977188353

Andere fühlten sich von DAÖ eher ans Oktoberfest erinnert… oder an Ibiza.

Wer die Website der neuen Partei sucht, sollte sich nicht vertippen.

Wir wissen ja:

Oder hat DAÖ gar eine ganz andere Bedeutung? Das fragt sich dieser User auf derStandard.at.

Zumindest bei einem der drei DAÖ-Gründer ist eine Oma aus Thüringen (samt Opa aus der Wehrmacht) verbürgt.

Logo aus der Layout-Hölle

Auch das Logo von DAÖ sorgt für Erheiterung.

Antwort von Radio Eriwan: Im Prinzip viele. Aber es waren keine Sporttaschen, sondern Geldkuverts, und es ist kein Logo, sondern Kunst.

Stichwort Kunst:

https://twitter.com/Der_Gregor/status/1205068455231315968

Manche erinnert das Logo gar an Wordart, den Schrecken aller Schul-Referate.

https://twitter.com/DieRaffa/status/1205065898412912640

Vielleicht wäre es für Strache und seine Getreuen doch klüger gewesen, diesen Vorschlag anzunehmen?

https://twitter.com/Nattl/status/1179329215587590144

Das kommende DAÖ-Allstar-Team

Bislang ist nicht einmal Heinz-Christian Strache offizielles DAÖ-Mitglied. Damit hat die neue Partei einen großen Vorteil gegenüber der FPÖ:

https://twitter.com/d_mehlhrrt/status/1205074723341778946

Bereits bei DAÖ angekommen ist dagegen Gernot Rumpold. Der blau-orange PR-Berater organisierte die Gründungs-Pressekonferenz. Das tat er einst auch für EADS, also jene Firma, die der ersten schwarz-blauen Regierung die Eurofighter-Kampfflugzeuge verkaufte und dafür mutmaßlich hohe Summen an Schmiergeld bezahlte. 6,6 Millionen davon flossen an Rumpolds PR-Agentur, getarnt durch überhöhte Rechnungen. 96.000 Euro verrechnete Rumpold beispielsweise für eine einzige Pressekonferenz.

„Das kostet es bei uns eben“, sagte dazu Erika Rumpold, damalige Firmenpartnerin und Ehefrau des Neo-DAÖlers Gernot. Dieser wurde übrigens später wegen eines anderen Korruptionsfalls, der Telekom-Affäre, zu drei Jahren unbedingter Haft verurteilt.

Doch kommen wir zu einer viel wichtigeren Frage: Wer folgt Philippa?

Und wird es auch bei DAÖ für diese „ehrenamtliche“ Funktion 9.500 Euro monatlich geben?

Einen heißen Kandidaten gibt es bereits:

Robert Lugar hat einen ganz besonderen Ruf. Er gilt mit einigem Recht als größter Wendehals der österreichischen Politik. Und nach seiner Zeit bei der FPÖ (1999), dem BZÖ (2008), dem Team Stronach (2012) und wieder bei der FPÖ (2017) stünde ohnehin ein erneuter Tapetenwechsel an. Zumal Lugar sein Nationalratsmandat bei der Wahl 2019 verloren hat.

Schwerer dürfte die Entscheidung der John Otti Band fallen, dem österreichischen Musik-Einzelfall. Seit Jahren gibt es keine FPÖ-Wahlparty ohne die blauen Haus- und Hofmusikanten. Strache versucht bereits, die Barden auf seine Seite zu ziehen. Auf seinem Facebook-Account (dem privaten) postete er heute den Otti-Gassenhauer „Liebe ist der Weg“, in dem es über Strache heißt: „Er ist ein Teil von uns, er kann uns verstehen / Gemeinsam werden wir in eine bessere Zukunft gehen“.

Weniger überzeugt von den Wechselgelüsten der John Otti Band ist dieser User. Er vermutet einen anderen neuen DAÖ-Parteisong.

Alles schon einmal dagewesen

Nun ist DAÖ bei weitem nicht das erste Mal, dass die FPÖ sich selbst in die Luft sprengt. Im Jahr 2002 schoss Jörg Haider im steirischen Knittelfeld die zwei Jahre zuvor von ihm selbst eingefädelte schwarz-blaue Regierung (vorerst) ab. Daran fühlt sich dieser User erinnert, Ohrwurm einer ebenfalls steirischen Band inklusive.

Wenige Jahre später kam es zur formellen Spaltung. Regierungsmitglieder und Parlamentsklub der FPÖ verabschiedeten sich und gründeten das BZÖ. Die Reste der FPÖ übernahm ein gewisser Heinz-Christian Strache – und lieferte sich im folgenden Nationalratswahlkampf 2006 ein legendäres TV-Duell mit BZÖ-Spitzenkandidat Peter Westenthaler. Dieser User postet ein Best Of:

Wie soll man bei all den Spaltungen nur den Überblick behalten?

Überboten wird die Satire, wie so oft in Österreich, nur von der Realität. Nach der Pressekonferenz verabschiedeten sich die drei Parteigründer per goldenem Lift. Baba, ciao und aDAÖ!

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