Die 5 häufigsten Mythen zur Covid-Impfung im Faktencheck

Elka Xharo ist Feministin und Instagrammerin. Als „The Sciency Feminist” hat sie sich dem Aufklären von Fragen und Mythen rund um die Covid-Pandemie verschrieben. Aktuell sind es vor allem die neuen Impfstoffe, die bei vielen Menschen Fragen aufwerfen und denen durchaus mit Skepsis begegnet wird. Für unseren Podcast haben wir uns mit Elka Xharo unterhalten und die fünf häufigsten Mythen rund um die Covid-Impfung auf deren Wahrheitsgehalt abgeklopft.

Die fünf häufigsten Mythen zur Covid-Impfung im Fakten-Check:

  1. Die Entwicklung und Zulassung der Impfstoffe ist extrem schnell passiert – die Zulassung muss durchgewunken worden sein.”

Auch wenn diese Sorge verständlich ist, gibt es laut Elka Xharo gute Gründe, warum die Zulassung vergleichsweise schnell gegangen ist. Einerseits konnten durch das sogenannte „Rolling Review” die Phasen der klinischen Studien parallelisiert werden, andererseits gab es schon viel Wissen aufgrund von SARS und MERS. Und doch: „Der größte von allen Faktoren ist natürlich das Geld”, so Xharo.

  1. „mRNA-Impfstoffe verändern unser Erbgut.”

Die mRNA ist eigentlich nur ein Bauplan für ein Protein. Die mRNA wandert durch die Impfung zu einem bestimmten Ort in der Zelle. Aber, so Xharo: „Die DNA liegt im Zellkern und die mRNA trifft nie auf die DNA.” Außerdem passiert bei jeder Virusinfektion genau das, was bei dem mRNA-Impfung auch passiert. „Insofern müsstest du nach jedem Schnupfen ein Mutant sein.”

  1. „Die Covid-Impfung macht unfruchtbar.”

Dieser Mythos verunsichert klarerweise viele Frauen. Es ist allerdings nicht das erste Mal, dass diese Lüge über eine Impfung verbreitet wird: Auch 2004 in Nigeria bei der Polio-Impfung oder 2014 bei der Tetanus-Impfung in Kenia wurde dies behauptet, damals vor allem von Geistlichen. „Neu ist die pseudo-wissenschaftliche Erklärung”, so Elka Xharo. 

  1. „Wir können die Langzeitfolgen der Impfung noch gar nicht abschätzen – wir sind Versuchskaninchen.”

Der Begriff Langzeitfolgen ist ein wenig irreführend, da die allermeisten Langzeitfolgen bereits innerhalb der ersten sechs Wochen auftreten. Daher wurde die Testphase für den Corona-Impfstoff auf mindestens 2 Monate gesetzt. Noch wichtiger ist allerdings, möglichst viele ProbandInnen zu testen. Bei Pfizer waren das 40.000. „Das waren die wahren Versuchskaninchen! Wir sind das aber sicher nicht”, so Elka Xharo.

  1. „Impfen löst Autismus aus.”

Dieser besonders hartnäckiger Mythos gründet auf einer Studie von 1998, die an 12 (!) Kindern durchgeführt wurde. Andrew Wakefield hat die Studie damals gefälscht, ihm wurde die Lizenz aberkannt – trotzdem verbreitet er weiterhin Lügen, zum Beispiel im Film „Vaxxed”. Symptomatisch dabei ein Kommentar unter dem Trailer auf Youtube: „Selbst wenn die Daten vom Wakefield gefälscht sind, bekommt der Film mit der dämmernden Corona Impfung doch einen gewissen unangenehmen Beigeschmack….”

Interview: Mosaik-Redakteurin Franziska Wallner

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