Buchautor Felix Jaitner spricht im Interview mit mosaik-Redakteur Raphael Deindl über die polit-ökonomischen Entwicklungen in Russland und im post-sojwetischen Raum.
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Die Auflösung der Sowjetunion war eine Bedingung zur Einführung des Kapitalismus in allen Nachfolgestaaten. Dabei entwickelte sich eine spezifische Eigendynamik, die bis heute den post-sowjetischen Raum prägt und dabei immer wieder zu gewaltsamen Konflikten geführt hat. Dies betrifft auch die zunehmend expansive Außenpolitik Russlands wie auch die Invasion russischer Truppen in die Ukraine im vergangenen Jahr. Auch wenn die spezifischen Entwicklungen und innergesellschaftlichen Dynamiken sowohl in Russland als auch im post-sowjetischen Raum wichtige Erklärungsfaktoren bilden, um die aktuellen militärischen Auseinandersetzungen zu verstehen, werden diese in der öffentlichen Diskussion wie auch in vielen linken Debatten nur unzureichend berücksichtigt. Mit welcher Herrschaftsform haben wir es also zu tun? Wie und auf welche Weise konnten sich im Zuge der Auflösung der Sowjetunion zu Beginn der 1990er Jahre und mit der Einführung marktwirtschaftlicher Prinzipien autoritäre Strukturen manifestieren? Wer waren die zentralen politischen Akteure? Und: Welche Rolle übernimmt Putin in diesem Kontext?
Für dieses Thema hat mosaik-Redakteur Raphael Deindl mit Felix Jaitner gesprochen. Er ist Autor des Buches Einführung des Kapitalismus in Russland. Von Gorbatschow zu Putin das bereits 2014 erschienen ist und Anfang 2023 als erweiterte Neuauflage unter dem Titel Russlands Kapitalismus. Die Zukunft des „System Putin“ herausgegeben wurde. Zu Beginn des Gesprächs, das online stattgefunden hat, erläutert Felix Jaitner zunächst, wie er überhaupt dazu gekommen ist, sich mit den polit-ökonomischen Entwicklungen Russlands auseinanderzusetzen.
Foto: Tamara Malaniy