Beef zum Mittagessen: Demo gegen Transfeindlichkeit im Votivpark

Drag-Protest gegen Transfeindlichkeit

Eine Bündniskundgebung gegen Transfeindlichkeit begleitete heute eine Kundgebung der Anti-Transgender-Aktivistin Posie Parker. Eindrücke aus dem zweitgeteilten Wiener Votivpark.

Am Samstag wurde der Wiener Votivpark für einige Stunden zum Schauplatz zweier Parallelwelten. Vor den neogotischen Toren der Wiener Votivkirche spielten sich bunte Drag Perfomances ab. 100 Meter weiter, inmitten von dystopischen Wasserleitungen auf Stelzen, hielten selbsternannte rechte Frauenrechtlerinnen Reden. Was war los?

Die britische Anti-Trans-Aktivistin Posie Parker, mit bürgerlichem Namen Kellie-Jay Keen-Minshull, definiert sich als Frauenrechtlerin und 2023 als das „Jahr der TERF“. „TERF“ bedeutet „Trans Exclusionary Radical Feminists“ und steht für einen „Feminismus“, der trans Personen explizit ausschließt. Posie Parker selbst bezeichnete sich in der Vergangenheit als „definitiv nicht feministisch“. Am Samstag fand im Zuge ihrer „Let women speak-Tour“ eine Kundgebung in Wien statt. Als Gegenveranstaltung organisierte ein Bündnis aus Wien zeitgleich das „Trans Paradeis“, ein „feministisches Fest der Freude gegen die Diskriminierung von trans Personen“. Hier seht ihr einige Eindrücke.

Polizeiwannen
Kastenwägen der Polizei auf der Straße des Achten Mai, zwischen den beiden Kundgebungen.
Der Kundgebung von Posie Parker wohnten weniger als 100 Personen bei. Geschützt wurden sie von Ordnerinnen in pinken Warnwesten, Tretgittern, mehreren Polizeieinheiten sowie einer 50-Meter-Sperrzone.
Die Flagge im Hintergrund von Posie Parker soll sie als „Suffragette 2.0“ ausmachen.
Auf der Gegenveranstaltung „Trans Paradeis“ sprachen unter anderem Vertreter:inenn der Queer Base, der Plattform Radikale Linke sowie der trans*tifa.
Musikalische Einbettung von KEROSIN95: „Was gibt’s heut’ zum Mittagessen? Ich glaube Beef”.
Esther leitete das „Trans Paradeis“ mit einer Abwandlung des Redemption Songs von Bob Marley zu Trans-Rechten ein.
Durchsetzt wurde die Veranstaltung durch Comedy-Auftritte, unter anderem von Emily Thornhill…
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…und Performances des Bro Homo Drag Collectivs. Im Bild: Dixi Glow feat. Nominik Depp.

Nach einem kurzen Platzregen gegen 15 Uhr war die Kundgebung von Posie Parker zu Ende. Die Gegenkundgebung entwickelte sich zu einem Rave vor der Votivkirche. Die beiden Kundgebungen trafen nicht aufeinander. Es gab keine polizeilichen Anhaltungen.

Fotos: Franz Hagmann.

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