Ein Mittschnitt der digitalen Diskussionsreihe der Assoziation für kritische Gesellschaftsforschung vom 13. Mai 2020.
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In der globalen Berichterstattung wurde zu Beginn von Corona angenommen, dass autoritäre Regierungen im Zuge der Pandemie in die Krise geraten würden. Die Annahme war: Populisten würden ‚demaskiert‘ und autoritäre Regierungen delegitimiert werden.
Diese These diskutierten Caronlina Vestena (Universität Duisburg-Essen/Universität Kassel) und Wolfram Schaffar (Universität Tübingen) in der digitalen Diskussionsreihe der AkG vom 13. Mai. Dabei besprachen sie die Fälle Thailand, die Philippinen und Brasilien.
Thailand und die Philippinen waren einst die Vorzeige-Demokratien in Südostasien. Heute sind sie Beispiele dafür, wie sich weltweit nach und nach autoritäre Regime ausbreiten. Thailand wird seit 2014 von einem Militärregime regiert; mit Duterte ist seit 2016 auf den Philippinen ein autoritärer Populist an der Macht. In Brasilien wiederum wird die Pandemie dadurch verschärft, dass das Land von einem rechtsextremistischen Präsidenten (nicht-)regiert wird. Neben einem Blick auf das aktuell katastrophale Krisenmanagement in Brasilien, wird besprochen warum Bolsonaro weiterhin auf eine loyale Anhängerschaft bauen kann.
Die Assoziation für kritische Gesellschaftsforschung (AkG) existiert seit 2004 als ein offener Zusammenschluss von Sozialwissenschaftler*innen aus dem deutschsprachigen Raum. Sie hat sich gegründet, um gesellschaftskritische Theorieansätze in einer Zeit weiterzuentwickeln, in der eben solche Ansätze an Hochschulen kaum noch Platz finden. Ihre digitale Diskussionsreihe zum Zustand der Welt in Zeiten von Corona steht allen interessierten Personen offen und findet immer mittwochs von 16 bis 17 Uhr via zoom statt. Links dazu finden sich unten. Außerdem können alle Ausgaben hier im Mosaik-Podcast nachgehört werden.
Moderation: Daniela Caterina (Huazhong University of Science and Technology Wuhan)